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Die Generalversammlung 2018 der Ortsfeuerwehr Brelingen mit Jahresrückblick, Ehrungen, vielen Beförderungen und Grußworten

Es war ein ereignisreiches Jahr für die Feuerwehr Brelingen. Sie wurde in 2017 insgesamt 35 Mal alarmiert, davon allerdings einige Doppelalarmierungen, wenn zum Beispiel das ELW-Betriebspersonal zuerst gerufen wurde und die Feuerwehr dann nachalarmiert wurde, wie beim Sturmtief Xavier.

Allein bei diesem Sturm wurden neun Einsatzstellen von den Brelingern abgearbeitet. Eine weitere Besonderheit im Jahre 2017 waren die Brandmeldeanlagen, wo die Brelinger jetzt in der Tagesalarmierung in Mellendorf mitfahren. Ortsbrandmeister Marcus Karp erinnert unter anderem an den Schuppenbrand im Kleverkamp: „Wenn da der Alarm ein wenig später aufgelaufen wäre…da möchte ich nicht drüber nachdenken. Bei unserem Eintreffen stand der Holzschuppen schon im Vollbrand und wir mussten uns auf den Schutz des Hauses und der Garage beschränken, mit Hilfe der Feuerwehr Mellendorf wurde dann aber auch dieser gelöscht.“
Ungern erinnerte sich Karp an den 17. Mai, als er und seine Kameraden zu einem brennenden Gasgrill auf einem Balkon gerufen wurden. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle fuhr ihnen ein SUV direkt vor das LF, so dass dieses eine Vollbremsung hinlegen musste. Beim Erkunden der Einsatzstelle stand mit einem Mal der Fahrer des Fahrzeuges hinter Karp in der Wohnung und ließ sich nicht überreden, diese wieder zu verlassen. „Grill gelöscht und Flasche gekühlt…eigentlich alles gut…. Nur dieser Herr meinte uns auch weiterhin verbal angehen zu müssen. Er wurde dann durch einen Kameraden wieder ein wenig runtergebracht. Kurz darauf hatte ich einen Kurs bei der Gemeinde, wie man mit solchen Leuten umgeht…leider zu spät“. Insgesamt wurden die Brelinger Kameraden zu elf Brandeinsätzen gerufen. 14 Mal waren sie in Technischer Hilfeleistung unterwegs, wobei sie dieses Jahr von Verkehrsunfällen verschont geblieben sind. Acht Mal ist die ELW-Gruppe gefordert gewesen. Dazu kamen dann noch zwei unangekündigte Einsatzübungen. Eigentlich ein recht ausgefülltes Einsatzjahr, für eine Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung, resümierte Karp. Die Brelinger Wehr hat letztes Jahr 65 Dienste angeboten, im Vorjahr waren es 52, dazu kamen diverse Spezialdienste und Fortbildungen für Gruppenführer, Kettensägenführer, Vegetationsbrandbekämpfung, Fahrsicherheitstraining, Sanitäter und mehr. Sechs Mal waren die Brelinger in Sachen Atemschutz mit den Kameraden der Feuerwehren Mellendorf/Hellendorf/Gailhof unterwegs. Acht Mal bildeten sie sich im ABC-Zug der Gemeindefeuerwehr fort und neun Mal waren sie bei den Diensten des ELW-Betriebspersonals dabei.


Marcus Karp bedankte sich bei allen Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter für Einsätze und Lehrgänge freistellen. Ein weiterer Dank gelte den Partnern, „dass man uns immer wieder von zu Hause freistellt“.
Am 15. Januar wurden die Atemschutzgeräteträger mit der neuen Schutzkleidung ausgestattet. Die anderen Aktiven wurden vor kurzen vermessen und bekommen die neue PSA wahrscheinlich im April.

Osterfeuer, Maibaum, 25 Jahre Jugendfeuerwehr und aus diesem Anlass die Ausrichtung der Gemeindewettkämpfe der Jugendwehren waren weitere Aktivitäten der Feuerwehr. Sehr gut schlugen sich die Aktiven bei den Gemeindewettkämpfen, wo sie auf Platz zwei landeten und in Bilm gleich einen dritten Platz dranhängten. Und auch beim Dorf- und Gemeindefest und beim Friedensspaziergang am Volkstrauertag fehlte die Feuerwehr nicht. Jetzt freuen sich Karp und seine Kameraden auf den Gemeinschaftsball des Dorfes am 17. Februar im Gasthaus Stucke in Mellendorf und das Osterfeuer am 31. März am Hemelingsfeld.


Jugendfeuerwehrwart Torsten Helfers berichtete von fünf Übertritten in die aktive Wehr. Daher habe die Jugendfeuerwehr aktuell nur noch 14 Mitglieder, und zwar ausschließlich Jungen. Bei 58 Diensten leisteten die Jugendlichen 1573 Stunden. Zur feuerwehrtechnischen Ausbildung und der allgemeinen Jugendarbeiten gesellten sich die Teilnahme am Völkerballturnier und an der Müllsammelaktion, das Entzünden des Osterfeuers, der Gemeindewettkampf aus Anlass des 25-jährigen Bestehens und die Qualifikation für den Bezirkswettbewerb und Kekse backen und verkaufen für den Weihnachtsmarkt.


Für die Alterskameraden berichtete Helmut Thoms von 14 Mitgliedern mit einem Altersdurchschnitt von 77 Jahren, die im Sommer jeden Montag auf eine dreistündige Radtour gingen und viele weitere Ausflüge und Aktivitäten im Laufe des Jahres abarbeiteten.

Auf Antrag von Kassenprüfer Cord Peter von der Wroge wurde dem Kommando nach dem Bericht von Kassenführer Frank Jungclaus einstimmig entlastet. Zum neuen Kassenprüfer aus den Reihen der Fördernden wurde Hannes Euskirchen gewählt.


Die Feuerwehr Brelingen hat aktuell 448 Mitglieder: 347 Fördernde,14 Alterskameraden, 14 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, davon drei U 10er, 50 Aktive Kameraden, davon zwölf weiblich, und 19 Ehrenmitglieder. „Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen…50 Aktive…wir sind eine Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung! Wir haben gar nicht so viele Haken, deshalb haben wir jetzt schon die Haken der Jugendfeuerwehr mit eingenommen…und trotzdem müssen noch einige ihre Sachen mit nach Hause nehmen“, verkündete der Ortsbrandmeister stolz, bekam für den letzten Satz allerdings später einen Kommentar vom Gemeindebrandmeister, dass für die Hakenknappheit im Gerätehaus eine Lösung gefunden werden müsse, weil das Mitnachhausenehmen der Einsatzkleidung aus Hygienegründen gar nicht ginge. Karp bedankten sich persönlich beim Kommando für die vielen zusätzlichen Stunden und Aufgaben, die die Kameraden übernommen hätten. Vor der Neuwahl des Kommandos bedankte sich Karp bei der scheidenden Schriftführerin Frauke Bohlmann mit einem Präsent.

Ein solches nahm Bohlmann auch für ihren Vater Carsten, den ausscheidenden langjährigen Gruppenführer mit. Die Versammlung folgte dem Personalvorschlag für das neue Kommando einstimmig und so gehören diesem jetzt an: Matthias Wontorra, Claus Schröder als Gerätewarte, Oliver Bohm als Sicherheitsbeauftragter, Katrin Freund als Brandschutzerzieherin, Melanie Helfers als Zeugwart, Torsten Helfers als Jugendwart und Melanie Helfers und Steve Hartmann als seine Stellvertreter, Matthias Wontorra als Atemschutzgerätewart, Frank Jungclaus als Kassenwart und Karin Bohlmann als seine Stellvertreterin, Marcel Beinkämpen als neuer Schriftführer und Karin Bohlmann als Stellvertreterin und Steffen Meyer als Erster Gruppenführer.

Befördert wurden zum Feuerwehrmann beziehungsweise -frau Anna Hemme, Marlen Karp, Rebecca Kern, Ramona Helfers, Marek Benkenstein, Louis Wontorra und Hanno Niemeyer.


Zum Oberfeuerwehrmann Dennis Brandt, Julian Brandt, Moritz Kählig, Marvin Porscha und Marcel Beinkämpen.


Zum Hauptfeuerwehrmann beziehungsweise -frau Cara Kutzner, Dirk Hanne, Torben Lüders und Oliver Bohm.


Zum Ersten Hauptfeuerwehrmann Ulf Kunath und Friedrich Niemeyer junior. Für die Ehrungen gab Karp den Platz am Rednerpult an Gemeindebrandmeister Maik Plischke und den stellvertretenden Brandabschnittsleiter Volker Kluth weiter. Sie zeichneten Ulf Kunath mit dem Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst aus.

Rainer Barz, Joachim Bock, Peter Hartwig, Wolfgang Tkocz, Lothar Steinbarth, Lydia Vortmüller und Heinrich Wissmann sind seit 25 Jahren fördernde Feuerwehrmitglieder. Bereits seit 40 Jahren fördernd sind Robert Klawitter, Rolf Schirrmeister und Brunhilde Zills, seit 50 Jahren Gerd Ruhnau und bereits seit 60 Jahren Hermann Hemme.


Das Grußwort für die Gemeinde sprach Kämmerer Joachim Rose. Er berichtete von den aktuellen, die Feuerwehr betreffenden Beschlüssen wie der geplanten Fahrzeugbeschaffung für 1,3 Millionen Euro und der Planung neuer Feuerwehrhäuser für Berkhof und Meitze. Dem Bericht des Ortsbrandmeisters habe er mit Interesse gelauscht, so Rose, und feststellen können: Diese Wehr ist eine sehr aktive Wehr! Dafür bedankte sich der Kämmerer bei allen Kameraden und ihren Familien.


Ortsbürgermeister Patrick Cordes überbrachte zunächst Grüße von Pastorin Debora Becker, die wegen zwei Krankheitsfällen in ihrer Familie nicht kommen könnte. Außerdem grüßte Cordes vom Ortsrat und bat die Feuerwehr, „weiter auf unser schönes Brelingen aufzupassen“. Auch er freue sich über diese äußerst aktive Wehr und bestelle schon mal bei der Jugendwehr zehn Tüten Kekse für den Ortsbürgermeister. Persönlich sehe er die Feuerwehrkameraden in Uniform am liebsten bei repräsentativen Anlässen und beim Osterfeuer. „Ich fühle mich mit euch im Rücken in Brelingen sicher“, so Cordes.


Der stellvertretende Abschnittsleiter Volker Kluth bekannte, er sei „geflasht“ von 50 Aktiven und Beförderungen zum Feuerwehrmann in Gruppenstärke und rief der Versammlung zu: „So etwas habe ich noch nie gesehen, ich glaube, ihr macht einiges richtig!“ Kluth berichtet von 6.756 Einsätzen in der Region Hannover in 2017. Das seien durchschnittlich 19 am Tag und eine Steigerung von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Er bedankte sich auch bei den Mitgliedern der Regionsbereitschaft. In diesem Jahr werde hoffentlich das neue Brandschutzgesetz auf den Weg gebracht, das der vorgezogenen Landtagswahl zum Opfer gefallen sei, so Kluth. Damit werde dann die Altersgrenze für Feuerwehrleute auf 67 Jahre angehoben.


Gemeindebrandmeister Maik Plischke bezeichnete die Brelinger Wehr „nicht nur als das, was man unter einer leistungsfähigen Feuerwehr versteht“, sondern sie sei eine Familie, ein Ort der Integration und Inklusion mit einem Generationsabkommen und einer starken Altersabteilung, von der die Jungen lernen könnten. Für die Feuerwehren gebe es immer mehr Vorschriften zu beachten, die nicht immer nachvollziehbar seien, spielte Plischke beispielsweise auf die strengen Vorgaben beim Motorsägengebrauch an. Auch wenn Vorschriften teilweise widersinnig erschienen, müssten sie beachtet werden. Die Feuerwehr sei in erster Linie zur Gefahrenabwehr da und das bedeute, dass sie einen Baum auch mal liegen lassen und die Straße bis zum nächsten Tag absperren könne, damit der Bauhof den Baum dann beseitigen könne. Plischke lobte die gute Tagesverfügbarkeit der Aktiven in Brelingen, die neben der zentralen Lage des Ortes dazu beitrage, dass sie bei der Alarmierung jetzt mehr berücksichtigt würden. Plischke sprach von Einsatzhygiene und Einsatzstellensicherheit und betonte die Notwendigkeit einheitlichen Materials für die Technische Hilfeleistung für übergreifende Zusammenarbeit der Wehren. Abschließend bat er alle Kameraden, im Einsatzfall bei der Anfahrt zum Gerätehaus und zur Einsatzstelle lieber einmal mehr Vorsicht walten zu lassen, als zu wenig.

Text: Anke Wiese (Wedemark-Echo); Michael Helfers
Fotos: Frank Jungclaus


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